Wednesday, August 8, 2007

Shanghai

Nur zweieinhalb Flugstunden von Hong Kong entfernt liegt Shanghai. Also genau richtig um mal schnell uebers Wochenende vorbeizuschauen.

Wir sind freitagsabends angekommen und wollten noch schnell ein Bier trinken. Dazu geht man am besten an den Bund, dachten wir. Leider haben wir uns aber mit der richtigen Seite des Flusses vertan. Der Taxifahrer hat uns also ordnungsgemaess an unser Ziel gebracht, aber dort war nicht mehr viel los. Es war halt auch schon 23 Uhr und das Wetter war recht schlecht. Wir haben also nur ein paar Prachtbauten bewundert und sind dann mit dem Taxi in unser Hotel gefahren.
Schlechter Start, am naechsten Tag haben wir dann herausgefunden, dass wir auf die gegenueberliegende Seite haetten fahren muessen (mit Bund wird das westliche Yangtse Flussufer bezeichnet). Der Paulaner befindet sich aber auf der oestlichen (Pu Dong) Seite (aber Achtung! schwindelerregende Preise, ein Bier 0,5 l kostet 70 RMB, also etwa 7 Euro).
ww.visit-china.de/expatinfo/touristinfo/shanghai_tosee01.htm


Der naechste Tag war dann besser. Zunaechst ging es in den Yuyuan Garten und Tempel auf der Pu Xi Seite (Weststadt, alter Teil Shanghais). Das ist der alte Kern Shanghais und eine Oase inmitten von Hochhaeusern. Der chinesische Garten ist sehr schoen mit Goldfischteich und Felsengarten. Es ist allerdings nicht ganz einfach dorthin zu finden, man muss mitten durch eine lebhafte Budenansammlung durch und dann findet man irgendwann rechts den Garten. Man kann aber auch gut mal nach dem Weg fragen. In Shanghai spricht gerade an den touristischen Haupzielen fast jeder Englisch.


Danach haben wir einen langen Spaziergang zum Bund gemacht. Dabei kommt man dann noch am Antikmarkt vorbei und durch einige Wohnviertel. Am Bund kann man dann wieder die alten Palaste bewundern, die teilweise noch aus der Jahrhundertwende stammen.
Das ist eine Seite Shanghais, die man nicht so erwartet. Wir befinden uns schliesslich in China, nicht in Europa... Vom Bund aus ging es dann weiter durch den Sightseeing Tunnel unter dem Yangtse hindurch. Das ist wieder China, wie man es erwartet. Man faehrt mit einer Gondel durch den Tunnel und ringsum wird eine Lichtschow abgespielt, relativ kitschig, aber man muss es mal gesehen haben.
Auf der anderen (Pu Dong) Seite steht dann der Pearl River Tower oder Fernsehturm, das Wahrzeichen Shanghais.

Abends sind wir dann in die absolut angesagte (aber teure) Ausgehmeile Shanghais gegangen - Xintiandi. Man kommt dort ganz gut mit der U-Bahn hin (Linie 1, Haltestelle Huangpi Nan, und dann Richtung Sueden gehen). Dieses Viertel koennte auch genauso in Holland oder Belgien stehen, kleine huebsche Backsteinhaeuser, vor denen Tische und Stuehle stehen...
Am Sonntag haben wir uns dann noch ein altes Dorf angesehen. Also eigentlich muss man ja nach Zhujiajiao fahren, aber das ist relativ weit weg und da wir nachmittags schon wieder zum Flughafen mussten, haben wir uns stattdessen fuer Qibao entschieden.

Qibao ist eines der alten Doerfer, dass noch gerade in Shanghai liegt. Man kann dort die Kanalarchitektur anschauen. Aehnlich wie in Holland oder Venedig durchziehen kleine Kanaele das Dorf, auf denen Touristenboote fahren. Qibao ist allerdings alles andere als ruhig und beschaulich. Man kann dort eigentlich nur Souvenirs und Kram kaufen oder an einem der vielen Staende etwas zu essen kaufen. Dafuer muss man allerdings hart gesotten sein, neben Entenkoepfen und Haelsen gibt es noch allerlei seltsames Zeug... Aber ansonsten ist die Atmospaehre sehr nett. Es hat etwas von Volksfest.
Zum Abschluss haben wir uns dann noch in den Transrapid, hier Maglev genannt, gesetzt und sind mit 345 km/h zum Flughafen gebraust.

Der Flug zurueck war dann noch mal typisch fuer Shanghai. Da ein Sturm um Shanghai herum aufgekommen war, wurden erst einmal alle Fluege nach Hong Kong auf unbestimmte Zeit verschoben. Nach zwei Stunden warten kam dann die erste Durchsage, dass der Flug Verspaetung hat, tja das hatten wir da auch schon gemerkt. Nach drei Stunden durften wir dann boarden und hatten uns ausgemalt, dass wir so wenigstens noch um 2 Uhr morgens in Hong Kong ankommen wuerden. Aber als wir dann im Flugzeug sassen, hiess es, dass noch eine Passagierliste fehlte, da ja viele Mitreisende eigentlich auf andere Fluge gebucht waren. Die Liste zu erstellen und ans Flugzeug zu bringen hat dann noch einmal 2 Stunden gedauert. Um 1 Uhr nachts sind wir dann gestartet und waren um 3 Uhr morgens ueber Hong Kong. Da gab es dann leider wieder einen Sturm, so dass wir noch bis halb vier kreisen mussten. Um 5 Uhr waren wir dann zu Hause und mussten den naechsten Tag erst einmal frei nehmen... Es haette aber noch schlimmer kommen koennen, andere haben anscheinend ueber 12 Stunden gewartet... das Chaos am Flughafen ist aber normal fuer Shanghai.